Sicherheitsmanagement ETCS Riedbahn

DB InfraGO AG

Frankfurt am Main, November 2023 bis Dezember 2024
ETCS/CBTC

Erstellung und Begleitung des Sicherheitsmanagements für den Bereich ETCS der Generalsanierung Riedbahn

Die "Riedbahn" bezeichnet die Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main Stadion und Mannheim Hauptbahnhof. Sie verläuft durch das Hessische Ried über Groß-Gerau, Biblis und Lampertheim, umfasst eine 70 Kilometer lange Strecke und zählt zu den meistbefahrenen Strecken in Deutschland.

 

Bei der vorhandenen Stellwerkstechnik auf der Riedbahn, treten infolge der langen und hoch frequentierten Nutzungsdauer häufig Störungen auf. Dadurch entstehen eine Vielzahl von Verspätungen, die sich auf das gesamte deutsche Schienennetz auswirken. 300 Züge des Fern-, Nah- und Güterverkehrs fahren täglich auf der zweigleisigen Strecke mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde. Um künftig einen störungsfreien Betrieb zu ermöglichen, werden die bestehenden Stellwerke durch Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW-Technik) ersetzt. Dafür wird in Gernsheim, Mannheim-Waldhof und in Walldorf jeweils eine ESTW-Zentrale errichtet. 

 

Nach der Einrichtung der ESTW wird die vorhandene Linienzugbeeinflussung auf der Strecke durch das European Train Control System (ETCS) ersetzt. NEXTRAIL erstellt und begleitet die ETCS Implementierung im Bereich des Safety Management.  ETCS ermöglicht eine Standarisierung der signaltechnischen Ausrüstung der Züge in der europäischen Region und garantiert dadurch einen einheitlichen hohen Sicherheitsstandard der Eisenbahninfrastruktur.

 

Im Rahmen der ETCS-Implementierung werden verschiedene technologische Komponenten installiert, darunter Signale, Balisen, Bordgeräte in den Zügen und das Überwachungssystem in den Kontrollzentralen. Diese Komponenten arbeiten zusammen, um den Zugverkehr zu überwachen, Geschwindigkeiten zu regeln und Sicherheitsabstände zwischen Zügen aufrechtzuerhalten.

 

 

Leistungsschwerpunkte

  • Erstellung und Pflege der Sicherheitsdokumente für die spezifische Anwendung gemäß EN 5012x

  • Abstimmung mit Validierung, Verifikation und den weiteren Rollen gemäß EN 50126

  • Erlangung einer EG-Zwischenprüfbescheinigung für die Technische Interoperabilität (TSI) durch eine benannte Stelle, Notified Body (NoBo)

  • Erlangung eines Sicherheitsbewertungsberichtes durch eine unabhängige Bewertungsstelle, den Assessment Body (AsBo) 

  • Erlangung einer EG-Prüfbescheinigung für das Gesamtsystem durch eine benannte Stelle, Notified Body (NoBo)

  • Erlangung der Inbetriebnahme-Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt (EBA)

Besonderheiten

Nach erfolgreicher Inbetriebnahme ermöglicht das System ETCS eine präzisere Steuerung von Zügen, eine flexible Geschwindigkeitsregelung und eine erhöhte Kapazität der Strecke, was zu einer verbesserten Pünktlichkeit und einer effizienteren Nutzung der Infrastruktur führt.

 

Die Einführung von ETCS auf der Riedbahn stellt sicher, dass die Strecke für zukünftige Entwicklungen im Eisenbahnbetrieb gerüstet ist. Die ETCS- Implementierung ermöglicht es Zügen, grenzüberschreitend zwischen verschiedenen Ländern zu operieren, ohne dass sie ihre Systeme ändern müssen. Durch die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik ergeben sich aufgrund der zentralen Lage und sehr hohen Auslastung der Riedbahn positive Effekte für das gesamte Schienennetz in Deutschland.

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Ansprechpartner

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Expertin Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling

Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling

Mitglied der Geschäftsleitung, Fachbereichsleiterin Railway Safety, Prüfsachverständige Gleiche Sicherheit, Risikoabschätzung
Frankfurt am Main
Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling ist Mitglied der Geschäftsleitung und Fachbereichsleiterin Railway Safety bei der NEXTRAIL GmbH. Seit 15 Jahren ist sie ausgewiesene Expertin für betriebliche und technische Risikoanalysen im Eisenbahnbereich, insbesondere für Leit- und Sicherungstechnik. Sie verfügt über methodisches Know-how zu Risiko- und Gefährdungsanalysen sowie tiefe Kenntnisse zu den Abläufen in den Zulassungsprozessen.