Safety Management für das Großprojekt ETCS Korridor Rhine-Alpine

DB Netz AG

Frankfurt, Januar 2020 - laufend
ETCS/CBTC

Entwicklung und Etablierung eines euronormkonformen Safety Managements für Bahn Großprojekte

Moderne Infrastruktur - der schnelle und reibungslose Transport von Personen und Waren - ist ein wesentlicher Standortfaktor im globalen Wettbewerb. Im gemeinsamen europäischen Binnenmarkt erschweren proprietäre, nationale Zugsicherungssysteme den grenzübergreifenden Verkehr nachhaltig. Eine über Jahrzehnte existierende Hürde für Bahnen und Wirtschaft.

 

Das Großprojekt ETCS Korridor Rhine-Alpine der Digitalen Schiene Deutschland steht als Teil der DB-Dachstrategie „Starke Schiene“ für den einheitlich digital gesteuerten Zugverkehr in Europa. Zum Beispiel mit der Einführung des European Train Control System (ETCS) Level 2 und digitalen Stellwerken (DSTW) im hochfrequentierten und grenzüberschreitenden Streckenabschnitt zwischen dem niederrheinischen Oberhausen-Sterkrade bis zur schweizerischen Grenze (Weil am Rhein). Ein starkes, sicheres und interoperables, europäisches Bahnnetz gibt es jedoch nicht umsonst. Bedingung für den Erfolg ist die strikte Einhaltung aller zur Harmonisierung des Netzes nötigen europäischen Verordnungen und Normen. Neue Prozesse, Workflows und Regeln die zukünftig für den Erfolg eines Projektes wie dem ETCS-Korridor Rhine-Alpine entscheidend sein werden. So wurde neben der mehrstufigen EG-Konformitätsprüfung für die Inbetriebnahme im Bereich Sicherheit ein euronormkonformes Safety-Management für Großprojekte entwickelt und etabliert. Der unter Mitwirkung von NEXTRAIL entwickelte Prozess wurde durch den AsBo / NoBo positiv begutachtet und wird in allen weiteren Inbetriebnahme-Abschnitten des Korridor Rhine-Alpine angewendet.  

Leistungsschwerpunkte

  • Aufbau und Einführung eines euronormkonformen Safety Managements gemäß EN 5012x

  • Harmonisierung und Zusammenführung der Prozesse der TSI-ZZS, der EIGV, der CSM-RA und der EN 5012x

  • Erlangung einer EG-Zwischenprüfbescheinigung für die Technische Interoperabilität (TSI) für den Entwurf durch eine benannte Stelle, Notified Body (NoBo)  

  • Erlangung eines Sicherheitsbewertungsberichtes durch eine unabhängige Bewertungsstelle, den Assessment Body (AsBo)

  • Erlangung einer EG-Prüfbescheinigung für das Gesamtsystem durch eine benannte Stelle, Notified Body (NoBo)

  • Erlangung der Inbetriebnahme-Genehmigungen für das Großprojekt Korridor Rhine-Alpine, Grenzbetriebsstrecken Schweiz-Deutschland

Besonderheiten

Erfolgreiche Inbetriebnahmen sind das Resultat einer eingespielten Teamleistung. Um eine hohe Zahl an Inbetriebnahmen mit kurzen Abständen von der technischen Realisierung bis hin zur geplanten Inbetriebnahme in der Praxis zu realisieren, muss im Vorfeld ein hohes Maß an Standardisierung und Harmonisierung im gesamten Prozessablauf etabliert werden. Die Prozesse aus diesem erfolgreichen Referenzprojekt Korridor Rhine-Alpine mit NEXTRAIL dienen zukünftig als Blaupause für die effiziente und standardisierte Umsetzung eines euronormkonformen Safety Managements nach EN 5012x bei zukünftigen Großprojekten und Korridoren. So fanden die Prozesse bereits im parallellaufenden Projekt Wendlingen-Ulm erfolgreich Anwendung.

Ansprechpartner

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Expertin Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling

Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling

Mitglied der Geschäftsleitung, Fachbereichsleiterin Railway Safety, Prüfsachverständige Gleiche Sicherheit, Risikoabschätzung
Frankfurt am Main
Dr.-Ing. Sonja-Lara Bepperling ist Mitglied der Geschäftsleitung und Fachbereichsleiterin Railway Safety bei der NEXTRAIL GmbH. Seit 15 Jahren ist sie ausgewiesene Expertin für betriebliche und technische Risikoanalysen im Eisenbahnbereich, insbesondere für Leit- und Sicherungstechnik. Sie verfügt über methodisches Know-how zu Risiko- und Gefährdungsanalysen sowie tiefe Kenntnisse zu den Abläufen in den Zulassungsprozessen.