Im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsprojekts ERJU IP R2DATO wird eine Definition der Anforderungen, Spezifikationen und Architektur für die nächste europaweit harmonisierte Generation des automatischen Zugsicherungssystems (Next Generation Automatic Train Control, NGATC) entwickelt. Ziel des Projektes ist es, die Kapazität, Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit des Schienenverkehrs in Europa zu erhöhen und den Energieverbrauch zu minimieren. Gleichzeitig sollen die Kosten für die Migration und den Betrieb mit standardisierten und skalierbaren Systemen nachhaltig gesenkt werden. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon Europe gefördert und von der Société nationale des chemins de fer français koordiniert. Das Arbeitspaket ERJU IP WP27 wird von der Deutsche Bahn (DB Netz AG) koordiniert und umfasst Partnern aus verschiedenen Sektoren des Schienenverkehrssektors.

Das ERJU IP R2DATO-Arbeitspaket WP27 definiert dabei die konkreten Anforderungen und Spezifikationen des Digital Register (DR). Eine komplexe Aufgabe, da das Digital Register eine breite Palette von Anwendungsfällen für Systeme wie Automatic Train Operation, Traffic Management System, Lokalisierung und Umfelderkennung (Perception) als zentraler Datenpool unterstützen muss. Damit beinhaltet das Arbeitspaket auch die Spezifikationen und Anforderungen für die Bereitstellung zuverlässiger, interoperabler und zugänglicher statischer Infrastrukturinformationen als Voraussetzung für sicherheitsbezogene und nicht sicherheitsbezogene Anwendungsfälle. Im Detail bedeutet dies die Bereitstellung vollständiger, genauer, aktueller, konsistenter und validierter Daten zu Gleisplänen einschließlich Geometrie, Gleisobjekte, Gleisbauwerke etc.

Auf Basis ihrer Reputation aus früheren europäischen Harmonisierungsprojekten wie Reference CCS Architecture (RCA) und nationalen Projekten Projekten wie SmartRail 4.0 EDP/Topo4 oder Safe Rail Map (SRM) wurden die Experten von NEXTRAIL damit beauftragt, die Definition des Digital Register mit ihrem umfangreichen Wissen im Bereich der Digitalen Karte und der Infrastrukturdatenverwaltung zu unterstützen, mit dem Schwerpunkt der Entwicklung von Prozessen, Funktionen und Datenmodellen für die Erzeugung zuverlässiger statischer Infrastrukturinformationen, die alle im Projekt definierten Anwendungsfälle unterstützen.