Regelung der neuen Arbeitsverantwortung für die Instandhaltung des Übertragungssystem im DSTW Mertingen-Meitingen
Das DSTW Meitingen-Mertingen ist das erste digitale Stellwerk auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke der Deutschen Bahn im Regional- und Fernverkehr mit Streckengeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Zudem gehört es zu einem von drei Vorserienprojekten der Digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST). Der Streckenabschnitt Nürnberg - Augsburg - München gehört zum TEN-Korridor Skandinavien-Mittelmeer und ist Teil eines zentralen Infrastrukturprojekts für die Digitale Schiene Deutschland (DSD).
Die zweigleisige Strecke 5.300 wurde mit modernster Sicherungstechnik ausgerüstet. Die baulichen Maßnahmen starteten im Februar 2019. Mit der Inbetriebnahme (IBN) Anfang 2024 ersetzt das DSTW die beiden bisherigen Relaisstellwerke aus den Jahren 1958 und 1960.
Für die Instandhaltung des neuen DSTW mussten einige DB-Richtlinien angepasst werden, da die Arbeitsverantwortung für die neuen Technologien (z.B. IT-Security Komponenten) erstmalig geregelt werden mussten. Dazu wurde eine CSM-RA mit Unterstützung der NEXTRAIL durchgeführt, in der erstmalig die Zusammenwirkung von Leit-und Sicherungstechnik (LST), Telekommunikation und IT-Security für das Übertragungssystems des DSTW sicherheitlich bewertet wurde.
Leistungsschwerpunkte
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Durchführung einer CSM-RA Bewertung für eine organisatorische Änderung (Arbeitsverantwortung)
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Erstmalige Bewertung der Instandhaltung des Übertragungssystems im DSTW und der Zusammenwirkung von den Gewerken LST, TK, IT-Sec
Besonderheiten
Für die Unterbringung der neuen Signaltechnik wurden Gleisfeldkonzentratoren (GFK) in den Bahnhöfen Meitingen und Mertingen sowie ein Rechenzentrum für den Technik- und Bedienstandort (TSO/BSO) in Donauwörth errichtet. Der Technikstandort ist ganzheitlich nach industriellen Normen neu entwickelt worden und bietet höchste Verfügbarkeit und Schutz für die Signaltechnik. Zudem wurden für die Daten- und Stromversorgung der Signale und Weichen leistungsfähige und hoch verfügbare Lösungen umgesetzt, um die Zuverlässigkeit der Signaltechnik zu maximieren.
Einer der wichtigsten Entwicklungs- und Realisierungsziele war die Umsetzung eines Schutzkonzeptes gegen Cyberangriffe. Dazu wurde in Frankfurt ein Security-Operation-Center (SOC) aufgebaut, mit dessen Hilfe in einem 24/7 Betrieb die gesamte Kommunikation auf der Strecke Meitingen-Mertingen überwacht und analysiert wird.
Die InfraGO AG setz damit die Anforderungen aus der Gesetzgebung für kritische Infrastrukturen um und ist damit auch auf diesem Gebiet Vorreiter in Europa.